Der Patriot vom 8. September 2020
Presse zu Aktivitäten in Lippstadt:
Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit"
https://www.adfc-kreisverband-soest.de/lippstadt/presseresonanz/
AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider, ADFC-Vertreterin Astrid Luchtefeld und Schirmherr Christof Sommer ehrten im Hause des Hauptpreis-Sponsors (Fa. Löckenhoff + Schulte GmbH) die Preisträger der Mitmach-Aktion ,Mit dem Rad zur Arbeit 2019‘ im Kreis Soest - (v.li.): AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider; Christiane Pückler (Hella KGaA), Bürgermeister und Schirm-herr Christof Sommer, Anna Ulbrich (Ferber Software GmbH), Nicola Hane-Storch (Klinik Eichholz), ADFC-Vertreterin Astrid Luchtefeld und Isabell Pahrmann von der Firma Löckenhoff + Schulte GmbH. Foto: AOK/hfr
AOK ehrt Sieger der Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’:
Lippstädter waren sattelfest, sportlich und gut gelaunt
Lippstadt, 29.11.2019
Lippstadt. Die Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ war auch in diesem Jahr eine beliebte sport-liche Herausforderung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Lippstadt und Umgebung. In
der Zeit vom 1. Mai bis 31. August beteiligten sich 537 Beschäftigte daran. Mittlerweile zum 15. Mal hatten die AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) gemeinsam aufgerufen, den Arbeitsweg
mit dem Fahrrad anzutreten. Ziel war es, an mindestens 20 Tagen alleine oder in der Gruppe mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren und das Auto stehen zu lassen. Als Belohnung wur-den im Rahmen einer
kleinen Feierstunde Preise überreicht, die unter allen Teilnehmern ausgelost wurden. „Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, hat sein persönliches Fitnessprogramm erfolgreich absolviert und startet
gut gelaunt in den Arbeitstag. Die steigenden Teilnehmerzahlen belegen den Trend aufs Neue: Die Alternative für den Weg zur Arbeit ist ganz einfach das Fahrrad!“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk
Schneider.
Nach Abschluss der Aktion ehrten die Organisatoren von AOK und ADFC gemeinsam mit dem
Schirmherrn Bürgermeister Christof Sommer die Sieger der diesjährigen Mitmach-Aktion und
überreichten die Preise für die nächsten Fahrten zur Arbeit: Anna Ulbrich (Firma Ferber Software
GmbH) radelte während der Aktion an 20 Tagen insgesamt 80 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit, Nicola Hane-Storch (Klinik Eichholz) schaffte an 48 Tagen insgesamt 1.056 Kilometer, Christiane Pückler
(Hella KGaA) an 35 Tagen 707 Kilometer und Julia Wainzoch (Stadt Soest) an 21 Tagen 88,2 Kilometer.
Bei den Menschen in Lippstadt und im Kreis Soest war die Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ wieder sehr beliebt. „Das Fahrradfahren wird bei uns in Lippstadt und im Kreis Soest weiterhin
großgeschrieben“, erklärte Lippstadts Bürgermeister Christof Sommer. „Ich freue mich, dass zahl-reiche Beschäftigte sich erneut so engagiert bei der Aktion gezeigt haben und fleißig mitgeradelt sind
– allein oder auch im Team. Denn jeder Tritt in die Pedale ist für sie schon ein Gewinn an Gesundheit. Das ist ein guter Grund, warum immer mehr Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel bevorzugen und
ich gerne Schirmherr dieser großartigen Aktion bin“, sagte Sommer.
537 Einzelteilnehmer sind im Aktionszeitraum von Mai bis August mehr als 193.000 Kilometer ge-fahren. „Mit der Aktion ist es uns erneut gelungen, das Fahrrad noch stärker in den Alltag einzu-binden
und die Menschen im Land zu mehr Fitness und Ausdauer zu motivieren und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten“, sagte AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. So sparten die Radler im Kreis Soest im
diesjährigen Aktionszeitraum im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto rund 38,1 Tonnen Kohlendioxid (CO2). Außerdem verbrauchten die Teilnehmer durch ihr individuelles Fitness-programm über 4,5 Mio.
Kalorien.
Die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern, ist auch für Isabell Pahrmann, Ehefrau des Ge-schäftsführers der Firma Löckenhoff + Schulte GmbH ein wichtiges Anliegen: „Gesunde Mitarbei-terinnen und
Mitarbeiter sind die Basis für erfolgreiche Arbeit. Darum beteiligen wir uns schon seit Jahren an dieser tollen Mitmach-Aktion und stellen gerne ein Fahrrad als Hauptpreis zur Verfü-gung.“
Der ADFC betonte während der Siegerehrung, dass die Aktion erneut bei den Menschen im
Kreis Soest ein Bewusstsein für das Fahrrad als gesundheitsbewusstes Verkehrsmittel für den
Weg zur Arbeitsstätte geschaffen hätte. „Den Kopf frei zu bekommen – das ist für die Aktions-teilnehmer das Hauptmotiv, das Rad für den Arbeitsweg zu nehmen. Diesen Effekt bestätigen auch Studien.
Wenn es uns gelingt, dass künftig noch mehr Arbeitnehmer ihr Auto stehen lassen und statt dessen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, dann bleibt die Umwelt von Feinstaub und Abgasen verschont, die auf
Kurzstrecken besonders stark ausgestoßen werden“, so ADFC-Vertreterin Astrid Luchtefeld.
Ihr Gesprächspartner:
Jörg Jockisch, Spezialist Presse Serviceregion
AOK NORDWEST – Die Gesundheitskasse.
Kopenhagener Straße 1, 44269 Dortmund
Telefon 0800 2655-501431 Mobil 01520 1566355
E-Mail Joerg.Jockisch@nw.aok.de Internet aok.de/nw/presse
"Der Patriot"
Radler-Lobby macht mobil
Es war die erste große „Protestaktion“ des ADFC in Lippstadt: Im Rahmen der Klimaschutzwoche 2013 drehten die Radler zwei Runden über den Innenstadtring – und die Autos mussten warten. Das Motto damals: „Wir behindern nicht den Verkehr – wir sind der Verkehr.“
LIPPSTADT „Drängelgitter“ und „Bettelampeln“, holpriger Asphalt und zugeparkte Radwege: Solche Hindernisse und Hemmschuhe für den Radverkehr hat die heimische Gruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) seit mittlerweile zehn Jahren im Blick. Seit der Gründung im Juni 2008 kümmert sich auch in Lippstadt eine kleine Gruppe engagierter Bürger um die Belange von Radfahrern und setzt sich für Verbesserungen für den Zweiradverkehr ein.
In dieser Zeit hat sich die Lage durchaus verbessert. So gibt ADFC-Sprecher Christian Ringel dem Radverkehr in Lippstadt im Vorfeld der am heutigen Samstag beginnenden bundesweiten Radler-Umfrage des ADFC eine „Zwei minus bis Drei plus.“ Zum Vergleich: Bei den vorausgegangenen „Klimatests“ langte es nur zum „Ausreichend“.
Etwa 20 interessierte Bürger waren vor zehn Jahren ins Café Central gekommen, als dort die Geburtsstunde der ADFC-Ortsgruppe schlug. Heute ist es, so Ringel, ein Stamm von fünf bis zehn Aktiven, der sich zu den regelmäßigen Treffen einfindet, die immer am letzten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Mehrgenerationenhaus Mikado, Goerdelerstr. 70, stattfinden.
Dabei werden verschiedenen Themen rund ums Fahrrad besprochen (z. B. Tipps für Radtouren, technische Fragen) und Aktionen geplant, wobei der Schwerpunkt die Verkehrspolitik ist. Es geht um Gespräche mit der Stadtverwaltung, Mitarbeit bei Mobilitätskonzepten, Stellungnahmen etc.
In den vergangenen zehn Jahren wurden diverse Aktionen durchgeführt und Veranstaltungen begleitet. So unternahmen die ADFCler in der Anfangszeit (2010 und 2011) „verkehrspolitische Radtouren“, um Politikern Schwachstellen aufzuzeigen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Im Jahr 2013 beteiligten sie sich mit einer Rundtour durch die Innenstadt, bei der die Radler aufgrund der Gruppengröße nebeneinander fahren durften, an der Klimaschutzwoche. Auch bei diversen Veranstaltungen (Markt der Möglichkeiten, Lippstädter Lenz, Parkzauber) zeigt die Radler-Lobby Flagge.
Radanteil am Verkehr liegt bei 26 Prozent
Ziel ist es, „zusammen mit der Verwaltung und den Parteien auf eine Verbesserung der Radverkehrssituation in unserer Stadt hinzuarbeiten“. Dabei legen die Rad-Fürsprecher aber großen Wert darauf, dass ihr Engagement „überparteilich und unabhängig“ ist, wie Ringel sagt. Daneben sei die Förderung des Fahrradtourismus auf lokaler Ebene ein weiterer Schwerpunkt.
Das Fazit nach zehn Jahren ADFC-Arbeit fällt durchwachsen positiv aus. Etliche Vorschläge der Radler-Lobby sind laut Ringel bereits umgesetzt, andere Anregungen harren noch der Realisierung.
Auf der Haben-Seite steht der von Anbeginn geforderte Abbau von zahlreichen „Drängelgitter“ genannten Umlaufsperren. Auch der Umbau der Woldemei mit Radwegen in beiden Richtungen, der neue Radweg zwischen Rathaus- und Marktstraße sowie die Möglichkeit, fast überall in der Altstadt gegen die Einbahnstraße radeln zu können, seien als große Fortschritte zu verbuchen. Und nicht zuletzt habe Tempo 30 in vielen Bereichen der Innenstadt insgesamt zu einer Beruhigung des Verkehrs beigetragen. Auch die Aufhebung der Benutzungspflicht für viele unzumutbare Radwege sei eine „deutliche Verbesserung“.
Mit Blick auf die für Radler ideale Landschaftstopographie und den boomenden Markt der Pedelecs könnte nach Ringels Einschätzung der Radanteil an den Strecken in Lippstadt – derzeit 26 Prozent – in Zukunft noch um einiges gesteigert werden.
Ein Ärgernis sind aus Sicht des Fahrrad-Clubs dagegen holprige, zu schmale und oftmals um Parkbuchten verschwenkende Radwege. Nervig ebenfalls die „Bettelampeln“, an denen Radler Grün anfordern müssen – und etwa im strömenden Regen warten müssen, während die parallel fahrenden Autos wie selbstverständlich Grün haben.
Dabei geht es auch anders. Hier verweist Ringel auf Anlagen wie an der Beckumer/Bastionstraße. Die dortige Ampel mit ein paar Sekunden Vorlauf für Radfahrer sei vorbildlich.
„Weltweit größte Radklima-Umfrage“
Gespannt sind die Mitglieder der ADFC-Gruppe, wie sich die umgesetzten Verbesserungen im diesjährigen „Fahrradklimatest“ niederschlagen, der am Samstag, 1. September, startet. Beim letzten Mal (2016) gab es für Lippstadt nur ein „Ausreichend“. Aus Ringels Sicht eine ungerechtfertigt schlechte Bewertung, aber damals war etwa der Woldemei-Umbau auch noch gar nicht umgesetzt.
Der Klimatest, laut ADFC „die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit“, findet zum achten Mal statt. Schwerpunkt diesmal: die Familienfreundlichkeit des Radverkehrs. Bei der bis zum 30. November gehenden Online-Umfrage werden 32 Fragen gestellt – etwa ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob Radwege von Falschparkern freigehalten werden und ob sich das Radfahren auch für Familien mit Kindern sicher anfühlt. 2016 machten über 120 000 Bürger in 539 Städten mit. In Lippstadt waren es 167 Teilnehmer. Eine Zahl, die laut Ringel in diesem Jahr gern überschritten werden dürfte.
www.fahrradklima-test.de
Eckhard Heienbrok
Dieser Artikel wurde von Eckhard Heienbrok am 31. August 2018 - 19:03 Uhr veröffentlicht.